Die Autorin und Aktivistin beleuchtet vielfältig ein wichtiges Thema im Meinungsdiskurs aus weiblicher Perspektive.
Rezension
In einer Zeit, in der viele zusammenrücken, wird hier ein Plädoyer für das Alleinsein gehalten. Und das immer wieder im Blick auf die Erwartungen an Frauen. Die unverrückbar scheinenden Axiome von gesellschaftlicher Einbindung, familiärer und freundschaftlicher Verbundenheit und Integration im Job werden kapitalismuskritisch hinterfragt und kulturhistorisch eingeordnet - interessant zugespitzt anhand von exemplarischen weiblichen Leben(sentwürfen).
Die Differenzierung von Alleinsein und Einsamkeit, das Werben um neue Antworten auf - alte - soziale Herausforderungen, der Impuls, kulturkonservative Bilder zu überdenken - all diese Anregungen werden in 7 Kapiteln ausgeführt, die mit einem literaturreichen Anhang versehen sind, der zu weiterem Lesen einlädt.
Die zeitweilig mäandernde Ermutigung, das Alleinsein bewusst - im Rahmen der Selbstfürsorge - zu suchen, wird durch das an die Werke von Georgia O´Keeffe erinnernde Cover passend eingebunden.
Rezensent: Frauke Thees
Personen: Diehl, Sarah
Diehl, Sarah:
Die Freiheit, allein zu sein : Eine Ermutigung / Sarah Diehl. - Zürich : Arche, 2022. - 399 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7160-2800-1
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd - Bücher