Einblick in eine fremde Welt. Polygamie im Nigeria der Gegenwart.

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Rezension

Die vierte Frau bringt alles durcheinander. Der schon ältere Patriarch bringt eine neue und junge Frau ins Haus, die trotz regelmäßigen Geschlechtsverkehrs nicht schwanger wird. Das kann nicht sein. Haben doch die anderen drei Frauen wenigstens ein Kind von ihm. Von ihm? Die Autorin gewährt in das Leben und Denken jeder Ehefrau ehrlich und einfühlsam Einblick. Die Gründe, die zum Teil grausamen und entwürdigenden Zusammenhänge für das Leben, in dem sie sich befinden, werden deutlich. Angst und Betrug, die das ganze System zusammen halten, kommen schonungslos ans Licht. Baba Segi ist unwissentlich unfruchtbar. Die auf Nachwuchs getrimmten Frauen wissen sich zu helfen. Bis Bolane, die neue, durch das Hinzuziehen medizinischen Rates absichtslos Licht ins Dunkel bringt. Verhandeln, beraten, reden: die Familie entscheidet sich für den Erhalt des Status quo, damit die Schande nicht ruchbar wird. Nur Bolane wagt den Schritt in die Freiheit.

Ein lesenswerter Roman über eine fremde Welt.

Rezensent: Christiane Thiel

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Personen: Urban, Susanne Shoneyin, Lola

Schlagwörter: Familie Nigeria