Ihre unterschiedlichen, aber verflochtenen Lebenswege führen die Freundinnen Elena und Lila wieder zurück nach Neapel.
Rezension
Im Band 4 der neapolitanischen Saga schließt sich ein Kreis. Elena und Lila erleben im Rione ihrer Kindheit Zeiten des gesellschaftlichen und politischen Umbruchs. Elenas Beziehung zu Nino zerbricht, ihr Verhältnis zu ihren drei Töchtern ist konfliktreich. Bei der erfolgreichen Autorin erwachen Zweifel an ihrem Werk, an sich selbst und ihrer Befähigung zur Mutterrolle. Die Hoffnung, die folgende Generation müsse nicht um Lebenschancen und Anerkennung kämpfen, wie das für sie der Fall war, erfüllt sich nicht. Lilas Leben wird überschattet vom Verschwinden ihrer kleinen Tochter Tina, das sie Zeit ihres Lebens nicht loslässt. Ferrante greift lose Fäden der Vorgängerbände auf, ohne alle Fragen zu beantworten. Mit der „Auslöschung“ Lilas, von der diese immer wieder gesprochen hat, und die sich in einem Verschwinden der mittlerweile über 60jährigen Frau manifestiert, endet die Roman-Tetralogie. Elena, die sich Zeit ihres Lebens immer an Lila gemessen und auf sie bezogen hat, bleibt allein zurück.
Der würdige Abschluss der Reihe macht das kunstvolle Netz an Personen, Orten, Beziehungen und Motiven sichtbar und regt an, die opulente Geschichte noch einmal als Ganzes zu lesen.Rezensent: Birgit Schönfeld
Serie / Reihe: Band 4 der Neapolitanischen Saga
Personen: Ferrante, Elena Krieger, Karin
Ferrante, Elena:
Die Geschichte des verlorenen Kindes : Reife und Alter. Roman / Elena Ferrante. Dt. von Karin Krieger. - Berlin : Suhrkamp, 2018. - 614 S. ; 21 cm - (Band 4 der Neapolitanischen Saga). -
ISBN 978-3-518-42576-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher