Gesellschaftsroman über zwei Frauen unterschiedlicher Generationen und die Ereignisse, die ihr Leben beeinflussen.
Rezension
Demmin, Gegenwart: Larry will Kriegsreporterin werden. Neben der Schule kümmert sie sich als Aushilfe auf dem Friedhof um die Pflege von Grabstätten. Darunter befindet sich auch das Grab ihres Bruders, der vor ihrer Geburt gestorben ist. Wir erleben Larrys Schritte zum Erwachsenwerden, immer auch in der Auseinandersetzung mit ihrer persönlichen Familiengeschichte. Zugleich begleiten wir eine Frau am Ende ihres Lebens: Larrys Nachbarin soll aus ihrem Haus ausziehen. Mit dem Loslassen des Lebensumfeldes werden Erinnerungen präsent. Erinnerungen an den Massenselbstmord, bei dem sich zu Kriegsende 1945 hunderte Menschen in Demmin das Leben genommen haben. Ein Roman über das Große im Kleinen, über menschliche Verletzungen, das Leben mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und über emotionale Parallelen in mehreren Generationen, die auf den ersten Blick ganz unterschiedlich sind. Kessler trifft den perfekten Ton für diese trotz allen Schmerzes sehr lebendige Erzählung.
Allen Leser*innen zeitgenössischer Literatur mit Substanz gerne empfohlen - generationenübergreifend!Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Kessler, Verena
Kessler, Verena:
Die Gespenster von Demmin : Roman / Verena Kessler. - München : Hanser Berlin, 2020. - 237 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-26784-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher