Nach der Flucht vor dem Terror in Liberia strandet Jacqueline auf der griechischen Insel Santorin.
Rezension
Der 23jährigen Jacqueline ist nach ihrer Flucht nichts geblieben. Aber sie will überleben. Der personale Erzählstil gibt den LeserInnen Einblicke in ihre Wahrnehmung und Gedankenwelt. Sie werden ZeugInnen des inneren Gespräches mit der Mutter, die sie warnt und ihr Mut macht. In Jacquelines Erinnerungen tauchen bruchstückhaft einzelne Situationen aus der Vergangenheit auf und wie in einem Puzzle wird ihre Vorgeschichte deutlicher. Der Erzählrhythmus ist langsam. Der Augenblick, die Eindrücke der Natur, die Suche nach Essen, nach einem Versteck, die Einsamkeit stehen im Focus. Wie Robinson sucht sie mit einfachsten Mitteln in der Fremde ihr Überleben zu sichern und ihre Würde zu wahren. Eine junge Kellnerin sieht ihre Bedürftigkeit, Jacqueline kann die ausgestreckte Hand annehmen. Ihr erzählt sie von dem grauenvollen Tod ihrer Familie in Monrovia. Ein Blick in den Abgrund. Die Schilderung des traumatisierenden Erlebnisses ist vielleicht ein kleiner Schritt in das Leben, der Schluss bleibt offen.
Ein berührendes, humanes Buch zum Thema Flucht und dem, was folgt. Besonders für Gesprächskreise, die sich tiefer gehend damit auseinandersetzen wollen.Rezensent: Ursula Führer
Personen: Maksik, Alexander
Maksik, Alexander:
Die Gestrandete : Roman / Alexander Maksik. Dt. von Werner Löcher-Lawrence. - München : Droemer, 2016. - 286 S. ; 21 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-426-19974-9 geb. : EUR 19.99
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch