Die Geschäftsmoral und das Gebaren von deutschen Unternehmen im Umgang mit dem Wettbewerbsrecht.
Rezension
Deutschland ist korrupt! Ist Deutschland korrupt? Und wenn ja, was kann, ja soll dagegen unternommen werden? In den letzten Jahren sind einige gravierende Korruptionsfälle öffentlich geworden. Die grössten dienen in diesem Buch als Beispiele und werden vom Autor akribisch nachgezeichnet. Es wird deutlich herausgearbeitet, dass es zweierlei Ebenen bei den Verstößen gibt. Einerseits werden korrupte Verfahren eingesetzt, um dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, ohne dass dabei einzelne Beteiligte einen persönlichen Vorteil aus dem Verfahren ziehen. Andererseits zeigt der Verfasser, dass auch die Bereicherung einzelner Akteure der Antrieb des Handelns sein kann. Wirtschaftskriminalität ist nicht nur für die verfolgenden Behörden, wie das Kartellamt, die Staatsanwaltschaften und die Polizei schwer zu greifen, sondern auch der geneigte Leser wird hier an Grenzen stoßen. Dennoch hat es Hans Leyendecker geschafft, die Sachverhalte sehr deutlich darzustellen, und er zeigt gesetzliche Alternativen auf, die in anderen Ländern schon zum Standart gehören und die in unseren Landen ebenfalls sinnvoll und wünschenswert wären.
Ein sehr spannendes Sachbuch, das sicher besonders männliche Leser ansprechen könnte. Allen (Krankenhaus-)Büchereien gern empfohlen.Rezensent: Peter Mieglitz
Personen: Leyendecker, Hans
Leyendecker, Hans:
Die grosse Gier : Korruption, Kartelle, Lustreisen: Warum unsere Wirtschaft eine neue Moral braucht / Hans Leyendecker. - 1. Aufl. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2007. - 299 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-87134-594-4
Wirtschafts- und Finanzwesen, Arbeitswelt - Signatur: Sd - Bücher