Ein Roman über das einfache Leben in Berlin zwischen den beiden Weltkriegen.

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Rezension

Tim Krohn schreibt in einem trockenen unpolitischen Erzählstil über das Leben des Mädchens Henni Binneweis. Als Henni geboren wird regiert noch Kaiser Wilhelm II. Sie erlebt in kindlichem Gemüt den ersten Weltkrieg in einer kleinen Wohnung einer Mietskaserne im Prenzlauer Berg. Erst als der Krieg zu Ende ist und sie mittlerweile etwa 16, zieht es sie raus aus der elterlichen Wohnung. Inmitten von revolutionären Tumulten und wirtschaftlichem Desaster beginnt sie in einem Herrenclub zu tanzen und legt sich "reiche Onkel" zu, die ihr Wohnung und Leben bezahlen. Mit ihrer kessen Art und hübschen Aussehen öffnet sie sich so manche Tür. Doch die politischen Unruhen ziehen sich auch in ihre Familie. Ihr Bruder verschwindet, die Ehe ihrer Eltern - eine Jüdin und ein beginnend überzeugter Arier- bröckelt und die Gesinnung im Land läuft in Richtung zweitem Weltkrieg. Das Buch erzählt auf sehr ungewöhnlich distanzierte Art vom einfachen Leben nach und vor dem Krieg.

Ein Roman der ohne politische Wertung aus einer hochpolitisch explosiven Zeit eine Lebensgeschichte erzählt.

Rezensent: Sandra Groß

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Personen: Krohn, Tim

Schlagwörter: Liebe Krieg Juden