Tarek muss ohne seine Familie aus Syrien fliehen - eine Geschichte mit teils märchenhaften Zügen.
Rezension
Weil in Damaskus Krieg ist, kann Ich-Erzähler Tarek nicht mehr zur Schule gehen, es gibt auf dem Markt nichts mehr zu kaufen, der Onkel wird verwundet und stirbt. So bezahlt sein Vater Schleuser, um ihm die Flucht zu ermöglichen. Auf dem langen Weg bis zur Ankunft im Wiener Flüchtlingsheim lässt Tarek nie den Koffer aus den Augen, den sein Vater ihm mitgegeben hat. Er gibt ihm Kraft durchzuhalten (und geradezu heldenhaft andere unterwegs zu ermutigen). Doch wie enttäuscht ist er, als er darin nicht wie erwartet Andenken aus der Heimat wie Papas Uhr oder Mamas Ohrringe findet... Gut, dass er das Mädchen Anna kennenlernt, die ihm deutlich macht, dass er die Erinnerungen an Zuhause als Schatz in sich trägt. Nach und nach füllt er den Koffer von nun an mit Dingen, die schöne Erlebnisse am neuen Ort repräsentieren. Am Ende kann er Eltern und Schwester wieder in die Arme schließen. Lasierte Tuschezeichnungen fangen die Stimmung ein, der knallbunte Einband spricht mich hingegen nicht an.
Ab 9 J., zum Gespräch z. B. in einer Schulklasse über Flucht oder/und die Frage, was "Heimat" eigentlich ist.Rezensent: Griet Petersen
Personen: Ornauer, Elisabeth
Ornauer, Elisabeth:
Die Heimat im Koffer : Geschichte einer Flucht / Elisabeth Ornauer. Ill. von Kristin Loras. - Wien : Wortweit, 2018. - 55 S. : Ill. ; 20 cm
ISBN 978-3-9504230-6-8 geb. : EUR 9.90
Erzählungen 9-12 Jahre - Signatur: Ju 2 Orn - Buch