„Heimat" als ein Ort des Ver-Schweigens.

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Rezension

„Ortsumgehung" heißt das autobiographische Projekt von Andreas Maier, auf 11 Bände angelegt, nun ist Band 9 erschienen. Es geht um die Jahre 1970 bis in die 2000er,
um Maiers Zeit als Jugendlicher, als Schüler, als Student, schließlich als Ehemann und viel mehr noch um seine individuelle Suche nach Verortung. Heimat, das ist nicht der positiv besetzte Rückzugsort, Heimat ist vielmehr die schwarze Vergangenheit, die Angst vor dem Fremden und den fremden Mitmenschen aus anderen Ländern, das Leugnen des Holocausts, das Schweigen über die Geschehnisse auch in seiner Heimatregion Wetterau in Hessen. Heimat das ist ein Synonym für Ver-Schweigen; Heimat, das ist auch der Versuch einer Flucht in linkspolitische Utopien. Der Roman wird zur Gratwanderung zwischen Autobiographie und soziologischer Analyse.

Maier, 1967 geboren, schreibt vor allem für seine Generation. Viel Lokalkolorit prägt den Roman.

Rezensent: Christiane Spary

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Personen: Maier, Andreas

Schlagwörter: Fremde Heimat Holocaust