Biografie der polnisch-belgischen jüdischen Widerstandskämpferin Mala Zimetbaum, die in Auschwitz-Birkenau ermordet wurde.
Rezension
Die Historikerin Barbara Beuys versucht sich dem Leben von Mala anzunähern. Mala, 1918 im polnischen Brzesko geboren, zieht mit ihrer Familie Ende der zwanziger Jahre ins weltoffene Antwerpen, dort engagiert sich in der zionistischen Jugendbewegung. Die systematische Judenverfolgung beginnt in Belgien etwas später, ist aber genauso erbarmungslos, Mala wird von der Straße verhaftet und in die Dossin-Kaserne in Mechelen gebracht, dort ist sie Schreibkraft, wird dann aber selbst im September 1942 nach Ausschwitz deportiert. Aufgrund der guten Sprachkenntnisse erhält Mala im Frauenlager Birkenau die Position eines "Funktionshäftlings". Sie kann die Position nutzen, um Frauen vor Selektionen zu warnen, Nahrungsmittel zuzustecken. Ihr gelingt die Flucht mit ihrem polnischen Freund, einige Tage ist sie auf freiem Fuß, bis sie wieder verhaftet wird. Sie wollte der Welt eigentlich mitteilen, was in Auschwitz passiert. Als ihr Todesurteil verkündet wird, schneidet sich Mala die Pulsadern auf.
Für die gegenwärtige Generationen ist die Biografie ein gelungener Einstieg in die Geschichte der Shoa, der industrielle Massenmord wird plastisch. Mala wird ein Denkmal gesetzt.Rezensent: Martin Ertz-Schander
Personen: Beuys, Barbara
Beuys, Barbara:
Die Heldin von Auschwitz : Leben und Widerstand der Mala Zimetbaum / Barbara Beuys. - Berlin : Insel, 2023. - 333 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-458-64386-9
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher