Historischer Fantasyroman: Mosca, die Tochter eines Schriftgelehrten, deckt ein verworrenes politisches Ränkespiel auf.
Rezension
Federkiel Mye, Freidenker in einer abergläubischen Gesellschaft, die verschiedene Heilige anbetet, hat seine Tochter Mosca nicht nur lesen und schreiben, sondern auch unabhängig denken gelehrt. Nach seinem Tod will Mosca nach Löwenburg, um zur Schule zu gehen, denn sie hungert nach Bildung und schönen Worten. Daher fasziniert sie die schillernde Figur des eloquenten Wortmeisters Clent, eines Spions der Schreibergilde, dem sie sich unterwegs anschließt. Durch seine Wortgewandtheit gelingt es Clent, Lady Tamarinde, die Schwester des Herzogs von Löwenburg, aus der Hand von Wegelagerern zu befreien. Lady Tamarinde engagiert Mosca, um ihrerseits Clent und die Schreiber auszuhorchen. Zudem hat sie auf Clent den smarten Linden Kohlrabi angesetzt, der sich später als gefährlicher Anhänger der Vogelfänger entpuppen soll, einer menschenverachtenden Gruppierung, der die Lady wieder zu politischer Macht verhelfen will, um ihren gemütskranken Bruder zu stürzen. In ihr Kalkül gehört auch das Betreiben einer illegalen Druckerpresse, auf der umstürzlerische Pamphlete hergestellt werden, wofür die Schreiber die Gilde der radikalen Drucker verdächtigen und verfolgen. Mosca gelingt es, die Presse zu finden, einen Mord aufzuklären, den man Clent in die Schuhe schieben wollte, und Lady Tamarindes Komplott zu vereiteln.
Spannend und gut geschrieben, empfiehlt sich der Titel für Jugendliche ab 13 J., die gerne in pittoreske Szenarien eintauchen und sich von der Vielschichtigkeit des Geschehens nicht abschrecken lassen.Rezensent: Dr. Lotte Husung
Personen: Hardinge, Frances Ernst, Alexandra
Hardinge, Frances:
Die Herrin der Worte / Frances Hardinge. Dt. von Alexandra Ernst. - 1. Aufl. - München : cbj, 2006. - 478 S.; 21 cm. -
ISBN 3-570-13140-8
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher