Roman über Franz Kafkas letzte Liebe.
Rezension
Der tuberkulosekranke Franz Kafka lernte in seinem letzten Lebensjahr während eines Erholungsaufenthalts an der Ostsee die junge Köchin Dora Diamant kennen und lieben. Aus dieser historisch verbürgten Tatsache macht der Autor mit viel Einfühlungsvermögen und Kenntnis der Biografie Kafkas eine zarte, poetische Liebesgeschichte, die abwechselnd aus der Sicht des „Doktors“, wie er genannt wird, und Doras erzählt wird. Bei Strandspaziergängen kommen sie sich näher und beschließen, in Berlin zusammenzuwohnen. Dort verschlechtert sich der Gesundheitszustand des Dichters. Das angespannte Verhältnis zu den Eltern wird deutlich, vor allem, als die Familie beschließt, ihn in ein Sanatorium in der Nähe von Wien zu schicken. Dora folgt ihm und bleibt bei ihm bis zu seinem Tod. Kafka wird hier ganz anders präsentiert: nicht als ewig düsterer Dichter, sondern als liebender, zärtlicher, hoffnungsvoller Mensch. Auszüge aus Kafkas Tagebüchern, den Briefen und anderen Texten sind in die Erzählung eingewoben.
Eine großartige, leise Geschichte einer Liebe; auch Lesern, die sich nicht für Kafka interessieren, sehr zu empfehlen.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Kumpfmüller, Michael
Kumpfmüller, Michael:
Die Herrlichkeit des Lebens : Roman / Michael Kumpfmüller. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2011. - 240 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-462-04326-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher