Ein Roman über den Sklavenhandel.
Rezension
1802 will Maria, die 15jährige Tochter eines dänischen Kapitäns, auf dem Schiff ihres Vaters eine Seereise nach Jütland machen. Aber die Mannschaft setzt Vater und Tochter gefangen und nimmt Kurs auf Afrika, um Sklaven von Guinea zu den westindischen Kolonien zu bringen, obwohl der "Handel mit Negern" in Dänemark seit 1792 offiziell verboten ist. 20 Jahre später landet Mikkel Eide in Sankt Thomas. Er will ein Buch schreiben über die unwürdigen Zustände der Sklaverei. Seine humanistischen Ideale werden hart mit der Realität konfrontiert. Der Roman erzählt keine fortlaufende Handlung, sondern besteht aus Briefen, Tagebucheinträgen und einigen historischen Dokumenten. Die Figurenkonstellation macht unterschiedliche Sichtweisen auf die Sklaverei deutlich. So gelingt es dem Autor, das Weltbild der damaligen Zeit zu spiegeln. Auch wenn er im Nachwort behauptet, keine Parallelen zu heutigen Verhältnissen ziehen zu wollen, kann man sich beim Lesen solchen Überlegungen kaum entziehen.
Ein spannend zu lesender, nachdenklich machender Roman zu einem bedrückenden Thema.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Vraa, Mich
Vraa, Mich:
Die Hoffnung : Roman / Mich Vraa. Dt. von Ulrich Sonnenberg. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2017. - 430 S. ; 22 cm. - Aus d. Dän.
ISBN 978-3-455-00155-6 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Vra - Buch