Ein Abend, ein Ort und 100 Charakterköpfe treffen sich: Ein Feuerwerk an Exzentrik, Wahnsinn und Komik.
Rezension
Da sind also Dougs Brüder Rob, Bob, Tom, Paul, Ralph und Phil, die alle am gleichen Tag Geburtstag feiern, Siegfried, der Schöpfer heißbrüchiger Kunstschmiedeplastiken, der sarkastische und schreibwütige Sergio, der blinde Albert und der 93-jährige Hiram, der klinisch depressive Anton, der schizophrene Irv, Maxwell, der Tropenbotaniker, der seit seiner Rückkehr aus dem Regenwald den Eindruck erweckt, als hätte er einen Knacks weg, und, und, und… Der Autor Donald Antrim bringt all diese Gestalten und ihre 76 ähnlich exzentrischen Verwandten in der verfallenden Familienbibliothek des Familiensitzes zusammen, um dort Cocktails und ein leichtes Abendessen zu sich zu nehmen, sowie ein kleines rituelles Opfer zu bringen. Die Verrücktheit der 100 Brüder entsteht durch die Bereitschaft, die Tatsache zu umarmen, ja sogar zu feiern, dass jedes Individuum sich schlussendlich auf dem Weg in Richtung Verfall und Tod befindet.
Das Ergebnis legt eine temporeiche Kollision zwischen den Brüdern dar.
Rezensent: Anne Tebben
Personen: Franzen, Jonathan Röckelein, Gottfried Antrim, Donald
Antrim, Donald:
Die hundert Brüder : Roman / Donald Antrim. Dt. von Gottfried Röckelein. Mit einem Vorwort von Jonathan Franzen. - Reinbek : Rowohlt, 2016. - 216 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-499-27077-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher