Sukegawa, Durian
Die Insel der Freundschaft Roman
Bücher

Drei junge Außenseiter versuchen auf einer abgelegenen japanischen Insel ihr Glück. Eine schwierige Zeit beginnt.


Rezension

Ryosuke, knapp 30, und zwei weitere Japaner werden angeworben, auf einer Insel mitten im Pazifik zu arbeiten. Der Job ist hart, man ist praktisch von der Außenwelt abgeschnitten, die 300-Seelen Gemeinde zeigt sich vorwiegend abweisend. Ryosuke hat einen Selbstmordversuch hinter sich. Nun sucht er einen Sinn im Leben und glaubt, ihn in Ziegen und in der Herstellung von Käse zu finden. Er tut sich mit Hashi zusammen. Der scheiterte vor Jahren bei der Produktion von Ziegenkäse und riss auch Ryosukes Vater mit in den Ruin, der sich wahrscheinlich deswegen das Leben nahm. Immer wieder meldet sich Ryosukes Todessehnsucht, bis eine Ziege ihn auf den richtigen Weg bringt. Sieht man einmal von den langen Passagen ab, in denen Tierhaltung und die Herstellung von Käse thematisiert wird, fasziniert der melancholische Roman (Originaltitel: „Insel der Ziegen“) mit seinen poetischen Naturbeschreibungen. Wer sich darauf einlassen kann, wird noch viele versteckte Botschaften finden, über die das Nachdenken lohnt.

Dieses Plädoyer dafür, seiner inneren Bestimmung zu folgen, spricht sicher feinfühlige Leser an. Das leise, bedeutungsschwangere Buch eignet sich ab mittleren Beständen.

Rezensent: Martina Mattes


Personen: Sukegawa, Durian Steggewentz, Luise

Schlagwörter: Neuanfang Einsamkeit Japan Todessehnsucht

Sukegawa, Durian:
Die Insel der Freundschaft : Roman / Durian Sukegawa. Dt. von Luise Steggewentz. - Köln : DuMont, 2017. - 347 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-8321-9861-9

Zugangsnummer: 37688
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher