Drei Geschichten über den einohrigen Kater Gogh als Plädoyer für Mitmenschlichkeit und Toleranz.
Rezension
Wegen seiner Einohrigkeit wird der Kater Gogh auf der tropischen Insel misstrauisch beäugt. Die Autorin, selbst von weit her auf die Insel gekommen, liest ihn von der Landstraße auf und gibt ihm ein Zuhause. Eines Tages bezichtigt der Kolonialwarenhändler Gogh des Hühnermordes. Erst die Köchin Ophelia erreicht auf der Polizeistation (!) Goghs Freispruch, weil sie mutig bezeugt: Die edle Angorakatze des Nachbarn hat das Huhn auf dem Gewissen. Aber da er der beste Kunde des Denunzianten ist, hatte dieser den Verdacht gerne auf Gogh gelenkt. Durch alle Erzählungen klingt die Botschaft: Äußerlichkeiten machen den Wert von Katzen wie von Menschen nicht aus, auf Hilfsbereitschaft und den Einsatz für Gerechtigkeit kommt es an. Der Illustratorin ist es wunderbar gelungen, das Mit- und Gegeneinander von Mensch und Tier farbig umzusetzen. Sehr hilfreich das Nachwort zum Leben Hilde Domins (1909-2006), die von 1940-1954 mit ihrem Mann (im Buch: E.) im Exil in der Dominikanischen Republik lebte.
Für Menschen ab 9 Jahren, gerne begleitet in Bücherei oder Schule durch eine Aktion, die Themen des Buches mit Themen des Lebens der Dichterin (100. Geburtstag am 27. Juli 2009!) verbindet.Rezensent: Griet Petersen
Personen: Domin, Hilde Junge, Alexandra
Domin, Hilde:
Die Insel, der Kater und der Mond auf dem Rücken / Hilde Domin. Ill. von Alexandra Junge. - Frankfurt am Main : Fischer Schatzinsel, 2009. - 63 S. : Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-596-85360-1
Signatur: Ju 2/1 - Bücher