Die Dreiecksbeziehung der Balletttänzerin Leyla zwischen Baku und Berlin.
Rezension
Leyla will tanzen, einfach nur tanzen, schon seit sie klein war, seit sie im aserbaidschanischen Baku ihren ersten Ballettunterricht hatte. Früh hat sie begriffen, dass Liebe aus Leistung resultiert und dass sie tanzen muss, um geliebt zu werden. Sie stammt aus neureichen Verhältnissen und schafft es von Baku nach Moskau ans Bolschoi-Theater, von Moskau nach Berlin - aber trotz allen Tanzes nie zur Liebe. Sie heiratet den Psychiater Altay, obwohl sie weiß, dass sie Frauen liebt - und Altay Männer. Aber so will es eben die Konvention. Als sie dann in Berlin Younoun kennen lernt, ist sie perfekt, die Dreiecksbeziehung aus Ehemann, Geliebter und ihr. Ein Trio infernale, das mit Drogen- und Sex-Exzessen dem Leben eine Richtung zu geben versucht. Vergebens. Leyla geht zurück nach Baku. Mitreißend und mit hohem Tempo erzählt die Autorin von einem Leben auf der Überholspur.
Ein Roman, der zu polarisieren vermag. Ironie und Klischees muss man mögen, um Gefallen an dieser Suche nach der eigenen Identität zu finden. Geübten Lesern gerne empfohlen.Rezensent: Dagmar Paffenholz
Personen: Grjasnowa, Olga
Grjasnowa, Olga:
Die juristische Unschärfe einer Ehe : Roman / Olga Grjasnowa. - München : Hanser, 2014. - 264 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-24598-3 geb. : EUR 19.90
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