Auf der Insel Feudalia leben die Geschwister Karl und Rosa. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, als dort Fabriken eröffnen.
Rezension
Bisher haben die Kinder ihre Eltern, die hart auf dem Feld arbeiten müssen, durch Feuerholz sammeln im nahen Wald unterstützt. Aber dann wird ihnen dort der Zutritt verboten. Und für alle Bewohner von Feudalia beginnt eine neue Zeit. Die Familie wird von ihrem Hof vertrieben und muss, wie viele andere Inselbewohner, in die Stadt ziehen, um in einer Fabrik zu arbeiten. Doch der Wohlstand, den die reichen Herren von der Nachbarinsel Capitalia versprochen haben, bleibt aus und trotz aller Schufterei reicht das Geld nur für das Nötigste. Karl und Rosa fragen sich: Warum haben manche Menschen so viel und andere gar nichts und muss das eigentlich so sein? Dann haben sie eine Idee. Eine kämpferische Geschichte über Zusammenhalt und den Mut, gemeinsam etwas zu verändern. Das Buch will die Mechanismen des Kapitalismus, in einer Geschichte verpackt, kindgerecht erklären, vermittelt seine Botschaft allerdings mit dem Holzhammer. Notwendige Begriffe wie Mehrarbeit, Akkumulation und Kapital werden in aufgesetzt wirkenden Dialogen erklärt. Das wirkt platt und dürfte manche Kinder überfordern.
Mehr eine Allegorie, die das Wesen des Kapitalismus nach Karl Marx erklärt, als eine Erzählung für Kinder im üblichen Sinne. Entsprechend eingeschränkt empfohlen. Ab 10 Jahren.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Nymoden, Ole Schmitt, Wolfgang M. Sternitzke, Nick-Martin
Nymoden, Ole:
Die kleinen Holzdiebe und das Rätsel des Juggernaut / Ole Nymoden u. Wolfgang M. Schmitt. Dt. von Nick-Martin Sternitzke. - Berlin : Insel, 2024. - 267 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-458-64477-4
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher