Ein Fantasyroman wie ein Computerspiel.
Rezension
Der dicke Band, zweiter einer Trilogie, kommt daher im Kleid der Saga von Philipp Pullman („Der goldene Kompass“ etc), und auch Hill baut eine Sagenwelt mit allerlei Fabelwesen aus, in der sich Bekanntes aus unserer Welt und Geschichte wiederfindet. Damit enden die Ähnlichkeiten jedoch auch schon. Hill webt einen Roman, der anmutet wie ein schlechtes Computerspiel: Nicht Tausende, sondern Zehntausende von Soldaten werden auf Schlachtfeldern hingemetzelt, Greuelszenen werden mit Nebensätzen abgetan, Menschen, Wölfe und andere Wesen verheizt. Absurde, emotional völlig daneben liegende Szenen durchziehen das ganze Buch. Die Charaktere bleiben oberflächlich.
Einige Zitate:
„Werde ich überleben?“
Der Werwolf wandte den Blick ab. „Nein, Herr.“
Cerdic dachte daran, dass er seine Eltern und Geschwister nie mehr sehen würde [...]: „Richte den anderen aus, dass ich im Kampf gestorben bin. Ich war nur vorn verwundet, nicht am Rücken ... ich bin nicht geflohen.“
Mondheuler nickt, küsste ihn und brach ihm das Genick. (Seite 269)
„Thirrin und ihre Verbündeten metzelten die Polypontier zu Tausenden nieder. Über zehn Meilen lang reihten sich die Leichenberge aneinander.“ (Seite 275)
Auf praktisch jeder einzelnen Seite lassen sich solche oder ähnliche Zitate finden. Nicht nur ist dieser Band kein Jugendbuch, sondern er sollte keinesfalls in einer Bücherei eingestellt werden, denn die Inhalte sind lebensverachtend.
Rezensent: Nikola Fersing
Personen: Hill, Stuart Ströle, Wolfram
Hill, Stuart:
Die Klinge aus Feuer / Stuart Hill. Dt. von Wolfram Ströle. - 1. Aufl. - München : Nagel & Kimche, 2007. - 648 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-312-00971-8
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher