Ein Kunstmärchen über die Liebe, wie sie einen verändert und welche Gewalt sie über uns haben kann.
Rezension
1799: Kleinstaaterei, (Aber-)Glaube und Aufklärung. Die jüngste Herzogstochter Ragna soll den Jagdfürsten Waidhofenstein heiraten, doch will sie nicht. Sie interessiert sich nur noch dafür, was mit ihr geschieht, nachdem sie im Wald jene Kröte geküsst hat, die nun als menschengroße „Monstrosität von ganz gewaltiger nature terrible" am Hof auftaucht, vom Jagdgrafen erzogen werden soll und nach welcher ihr Herz sehnlichst ruft.
Ragna ist die Heldin dieses neu erzählten Märchens in Brief- und Tagebuchform, die ihr Schicksal in die Hand nimmt und aus dem festen Gefüge ausbricht, um ihre Liebe und sich selbst zu finden. Spannend ist die Sprache, die opulent und märchenhaft zunächst gewöhnungsbedürftig sein mag, aber schnell in diese schöne, dunkle Welt entführt, in der Realität und Märchen, das geordnete Bekannte und das wilde Fremde kontrastreich und bildgewaltig aufeinandertreffen. Der Autor Akiz, der als Regisseur arbeitet, versteht es mit seiner Sprachwahl ein Kopfkino zu entfesseln, welches einen noch lange nach Beendigung des Romans begleitet.
Rezensent: Anne Tebben
Personen: Akiz
Akiz:
Die Königin der Frösche : Roman / Akiz . - München : hanserblau, 2023. - 173 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-27645-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher