Abdolah, Kader
Die Krähe Novelle
Bücher

Geschichte eines in die Niederlande geflohenen Iraners, der schließlich als Schriftsteller zwischen den Kulturen Erfolg hat.


Rezension

„Leser! Ich bin Kaffeemakler und wohne in der Lauriergracht 37.“ Mit dieser direkten Ansprache beginnt der kleine, glänzend erzählte Roman des 1954 im Iran geborenen kurdischen Autors über sein „alter ego“ Refiq Foad. Wie der Autor ist Foad im Zuge der iranischen Revolution gezwungen, sein Heimatland zu verlassen. Er schlägt sich bis in die Niederlande durch und findet Arbeit in einer Kaffeerösterei. Aber schon in der Heimat hat er davon geträumt Schriftsteller zu werden und hat - belesen in westlicher und orientalischer Literatur - erste Erfolge durch den Abdruck von Geschichten in der Zeitung. In den Niederlanden wird ihm schnell klar, dass er nur durch das möglichste gute Erlernen der Sprache heimisch werden kann. Und so beginnt er zu lesen: Kinderbücher, Gedichte und Romane, Zitate aus den für ihn wichtigen Werken sind in den Roman eingeflossen (mit Quellenangaben). Es gelingt ihm einen eigenen Kaffeeladen aufzumachen und seine Familie nachzuholen. Sein Lebenselexier allerdings sind die Nächte, in denen er schreiben kann. Augenzwinkernd schreibt er von seinem Traum, dass die niederländische Königin sein Buch gelesen hat.

Ein mögliches Einstiegsbuch in das Thema Flucht aus dem Iran, gleichzeitig ein Buch über die Liebe zur Sprache und Literatur. Breit empfohlen.

Rezensent: Gabriele Kassenbrock


Serie / Reihe: Die kleinen Bücher der Arche

Personen: Abdolah, Kader Kuby, Christiane Post, Herbert

Schlagwörter: Sprache Flucht Iran Niederlande

Abdolah, Kader:
Die Krähe : Novelle / Kader Abdolah. Dt. von Christiane Kuby u. Herbert Post. - Zürich : Arche, 2015. - 125 S. ; 20 cm - (Die kleinen Bücher der Arche). -
ISBN 978-3-7160-2718-9

Zugangsnummer: 35862
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher