Vom Verlust der Arbeit : Manager Simon Kannstadt hatte bisher nur für sie gelebt. Der Versuch eines Psychogramms.
Rezension
Es geschah unvorbereitet, unvermittelt, völlig überraschend. Dem Top-Manager einer internationalen Investmentfirma wurde gekündigt und nichts bietet mehr Halt. Per Brief kündigte er seinem Chef an, ihn dafür erschießen zu wollen "wie unter Ehrenmännern". Doch die Abrechnung wird nicht erfolgen. Kannstadt, der ehemalige Vielflieger nächtigt am Züricher Flughafen und und träumt fortan sein Leben. So scheinen ihm Alternativleben auf, Erinnerungen an die Kindheit, Bruchstücke seines einstigen Daseins mit Ehefrau und Tochter; Reisen ins Innere. Kannstadt, weder geläutert noch weniger aggressiv, verschwindet schließlich einfach und sein Autor wechselt die Erzählebene: den Ich-Erzähler ersetzt seine getrennt lebende Frau, die annimmt, er lebe unter neuer Identität im Ausland. Und: "sie mochte Recht haben, sie hatte ihn noch am besten gekannt." - Vom Buch bleibt ein zwiespältiger Eindruck.
Der Fernsehmann Meyer-Burckhardt beginnt interessant, verliert sich aber im Laufe des Weitererzählens in beispielsweise seitenlangen Disskussionen über die Rock- und Popkultur. Empfohlen für LeserInnen, die Interesse daran haben, die Ideale der Beat-Generation noch einmal aufleben zu lassen.Rezensent: Jana Heinig
Personen: Meyer-Burckhardt, Hubertus
Meyer-Burckhardt, Hubertus:
Die Kündigung : Roman / Hubertus Meyer-Burckhardt. - Berlin : Ullstein, 2011. - 155 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-550-08849-0 geb. : EUR 18.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch