Nicht nur eine Kulturgeschichte der Siesta, sondern auch ein Plädoyer dafür.
Rezension
In acht Unterkapiteln widmet sich der Autor der Kunst des Mittagsschlafs. Nach einem kurzen Vorwort geht er zunächst auf die Darstellungen von Ruhenden in der Kunst ein, um sich dann dem "Mittagsdämon" zu widmen, einer Unruhe, die manche Menschen zu dieser Zeit erfasst. Es folgt eine knappe Geschichte der Siesta verbunden mit Betrachtungen zum Thema Zeit und Zeitmessung und damit einhergehend dem Zwang, sich der Zeit zu unterwerfen. Bei der Lohnarbeit ist ein Mittagsschlaf kaum möglich, während z. B. der eigenständige Bauer durchaus die Möglichkeit dazu hat. Dem Mittagsschlaf kommt also eine ganz besondere Bedeutung zu: eine "Inbesitznahme der eigenen Zeit, die sich dem Controlling entzieht. Die Siesta ist emanzipatorisch."
Ein durchaus interessanter Essay nicht nur für Verfechter des Mittagsschlafs. Mit einem Nachwort des Autors zur Neuauflage.Rezensent: Cornelia von Forstner
Personen: Paquot, Thierry Heusel, Melanie Dzuck, Sabine
Paquot, Thierry:
Die Kunst des Mittagsschlafs / Thierry Paquot. Dt. von Melanie Heusel u. Dabine Dzuck. Ill. von Domenico Zampieri u.a. - Neuaufl. - Göttingen : Steidl, 2020. - 92 S. : Ill. ; 19 cm. - (Steidl Pocket). - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-95829-770-8 kt. : EUR 9.80
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Paq - Buch