Die lange Geschichte der „Wende“ Geschichtswissenschaft im Dialog
Bücher

40 Jahre danach ist die Wende in Deutschland noch längst nicht vollzogen und abgeschlossen.


Rezension

Geschichtsforschung der Gegenwart ist nicht die Anhäufung von Zahlen, Daten und Fakten und auch nicht der Versuch, längst vergangene Ereignisse anhand von Quellen zu rekonstruieren. Geschichtswissenschaft heute hat erkannt, dass die Geschichte in die Gegenwart hineinragt und nicht faktisch, sondern erlebnishaft wahrzunehmen ist.
Die drei Autor*innen des Buches haben Veranstaltungen organisiert und strukturierte Interviews mit Menschen geführt, die selbst Erlebende der Wende waren und es noch sind. Diese Begegnungen haben sie ausgewertet und sich gegenseitig in Gesprächen ihre empirischen Ergebnisse mitgeteilt und diese wiederum miteinander abgeglichen.
Damit leistet das Buch einen wesentlichen Beitrag gegen das Vergessen. Jetzt können wir noch fragen und hier wird miteinander gesprochen. So ist ein Kleinod entstanden, das uns moderne Geschichtsforschung nahebringt und selbst dazu ermutig. Ein erlebnishaftes Zubrot sind die authentischen Fotos.

Für Interessierte in Bücherei und Gemeinde. Auch zum Gespräch anregend.

Rezensent: Dirk Purz


Personen: Brückweh, Kerstin Villinger, Clemes Zöller, Kathrin

Schlagwörter: Wissenschaft Wende Erleben

Die lange Geschichte der „Wende“ : Geschichtswissenschaft im Dialog / Hg. von Kerstin Brückweh, Clemens Villinger u. Kathrin Zöller. - Berlin : Ch. Links, 2020. - 272 S. : Ill. ; 27 cm
ISBN 978-3-96289-103-9

Zugangsnummer: 42321
Geschichte (einschl. Kulturgeschichte), Zeitgeschichte - Signatur: G - Bücher