Satire auf den englischen Grundschulalltag in den 1960er Jahren aus Sicht eines Direktors.
Rezension
Der englische Autor (1912-1994) erzählt in Tagebuchaufzeichnungen, Briefen und Notizen eines Direktors und den Kommentaren des fiktiven Herausgebers vom Leben des Schuldirektors Harpole. Er leitet vertretungsweise eine kleine Grundschule in der englischen Provinz mit einem für Ende der 60er Jahre wohl typischen Kollegium, das u.a. aus einem verknöcherten Mathematiklehrer, einer experimentierfreudigen Junglehrerin und einem Hausmeister besteht, der sich der Arbeit weitgehend entzieht. Die z. T. aus sehr armen Verhältnissen stammenden Schüler mit einigen gewalttätigen Eltern verursachen Probleme, die durch eine unfähige Schulbürokratie verschärft werden. Zudem intervenieren Gemeinderäte, die wenig Ahnung von Schule haben. Insgesamt entsteht so ein Chaos an der Schule, das der reformbereite Harpole immer wieder knapp in den Griff bekommt. Am Ende findet er nach einer Enttäuschung sogar sein privates Glück.
Der ursprünglich 1972 erschienene Roman ist eine auch heute noch in erstaunlich großen Teilen zutreffende Satire auf die Schule und zudem durchaus auf deutsche Verhältnisse übertragbar. Empfohlen.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Carr, J. L.
Carr, J. L.:
Die Lehren des Schuldirektors George Harpole : Roman / J. L. Carr. Dt. von Monika Köpfer. - Köln : DuMont, 2019. - 287 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-8321-8393-6 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Car - Buch