Ein Roman über eine neue Liebesutopie und die „Erdbebenzonen“ des Lebens.
Rezension
Der Roman beginnt 2007 in Mantua im Café Miro, wo Manu zufällig seinen Freund Raffa wiedertrifft. Sie tauschen sich über Schreibpläne aus. Der eine arbeitet an der Reportage über das Erdbeben von 2012, der andere plant einen Roman. Manu interessiert sich dafür, dass 2007 zwei Skelette gefunden wurden. Sind es „Romeo und Julia“, jenes so berühmte Paar aus Shakespeares Drama? Freund Raffa meint entzaubernd: „Vielleicht zwei müde Rentner?“ Plötzlich sind die Skelette verschwunden. Jetzt setzt ein Krimi ein. Manu, auf der Suche, wird selbst entführt. Von einem dubiosen Grafen Blaubart, auch „Ignoto“ (Unbekannt) genannt. Dieser will eine Religion der Liebe gründen. R. Dutli beschreibt nun die Verwirrungen, die sich zwischen den drei Männern, dazu drei Frauen ergeben. Die Stimmung ist: „Erdbebenzone“! Der Rückblick auf das berühmte Liebespaar wird dem Autor zur Gelegenheit, die Renaissance als große Kunstepoche zu schildern und über Religion, den unsicheren Status der Wirklichkeit und die unheimliche Macht der Schrift nachzudenken.
Rezensent: Christine Razum
Personen: Dutli, Ralph
Dutli, Ralph:
Die Liebenden von Mantua : Roman / Ralph Dutli. - Göttingen : Wallstein, 2015. - 272 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-1683-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher