In einer srilankischen Familie gibt es zwei Arten von Heirat: die arrangierte "anständige" - und die Liebesheirat.
Rezension
Yalini, die in USA behütet aufgewachsene Erzählerin des Buches, wird 1983 geboren - zu einem Zeitpunkt, als in der Heimat der Eltern der singhalesisch-tamilische Bürgerkrieg tobt. Ihre Eltern gehören der tamilischen Minderheit an und sind ohne einander zu kennen aus Sri Lanka ausgewandert. Sie begegnen sich rein zufällig in New York und heiraten aus Liebe. Dennoch ziehen sie es auch nach 25 Jahren Ehe noch vor, so zu tun, als wäre ihre Hochzeit innerhalb ihrer Familien arrangiert worden. Weil nur eine solche Heirat in den Augen ihrer Landleute "anständig" ist. Mit der Liebesheirat der Eltern beginnt Yalinis Erzählung. Sie endet 25 Jahre später mit der arrangierten Hochzeit der Kusine, die in Sri Lanka aufgewachsen ist und das Land verlässt, um einen ihr unbekannten Tamilen in Kanada zu heiraten. Dazwischen entspinnt sich Leben, Leiden, Liebe, Glück und Unglück von zwei über den Erdball verstreuten tamilischen Familien: Yalinis Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten, Cousinen und Cousins.
Ein ganz und gar großartiges Buch. Politisch und poetisch zugleich. Unbedingt lesen!Rezensent: Ellen Hinrichs
Personen: Ganeshananthan, V. V.
Ganeshananthan, V. V.:
Die Liebesheirat : Roman / V. V. Ganeshananthan. Dt. von Eva Bonne. - 1. Aufl. - München : btb, 2009. - 347 S. ; 22 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-442-75199-0 geb. : EUR 19.95
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