3 Frauen um die 30 verhandeln heutiges Frauenleben zwischen Individualismus und Familie.
Rezension
Romi reist für 5 Tage in die Schweizer Abgeschiedenheit, um ihrer Freundin Nora zu helfen. Sie hat sich nach gehäuften Gewaltattacken ihres Partners hier zu ihrer Mutter zurückgezogen, liegt im Bett und - schweigt. Auch Noras andere Freundin Szibilla ist hier. Romi ist zum zweiten mal schwanger. Sie lebt wechselnd mit zwei Männern. Szibilla hält es für unverantwortlich Kinder in die Welt zu setzen. Nora liegt im Bett, Romi liegt bei ihrem Liebhaber und Szibilla liegt auf der Massageliege und kämpft mit ihren Menstruationsschmerzen: Drei junge Frauen ringen mit sich und miteinander um Lebensentwürfe, das komplizierte Sein in unserer komplizierten Welt mit all ihren Möglichkeiten, die kaum einen klaren, eindeutigen Weg zulassen. Zitate von Susan Sontag durchziehen das Buch und diskutieren Intuition versus Verstand. Duden-Definitionen von "Treue", "Versagen", sachlich knappen Satzbau setzt die Autorin ein, als wenn sich Romi daran festhalten will, um nicht unterzugehen in ihrem Gefühlschaos.
Neue Frauenliteratur für Gesprächskreise denkbar. Allerdings eher spröde in der Lektüre.Rezensent: Katharina Katz
Personen: Vogt, Laura
Vogt, Laura:
Die liegende Frau : Roman / Laura Vogt. - Frankfurt am Main : Frankfurter Verl. - Anst., 2023. - 312 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-627-00314-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher