Im 19. Jh. erlebt ein zwölfjähriger Waisenjunge mit Handicap schaurige Abenteuer und entdeckt seine Familiengeschichte.
Rezension
Ren wächst in einem katholischen Waisenhaus im amerikanischen New England auf. Bereits als Baby wurde er ohne linke Hand bei den Priestern abgegeben und wird deshalb nicht adoptiert. Sein angeblicher Bruder, ein junger Erwachsener namens Benjamin Nab, taucht auf und nimmt Ren mit. Nab lebt von Grabschändungen und Gaunereien, wie sich schnell zeigt. Trotz strengkatholischer Erziehung und der Ausnutzung seiner Behinderung findet Ren Freude am Vagabundenleben. Er trifft seltsame, oft fragwürdige Gestalten, darunter einen Mörder, eine taube Haushälterin und einen Zwerg. Letztlich löst sich das Rätsel um seine Herkunft und sein Handicap. In der Tradition von Charles Dickens wird das zwielichtige Milieu des 19. Jahrhunderts mit vielleicht zu skurrilen Figuren portraitiert. Die spannende, oft schaurige Handlung mündet in einem sonderbaren Finale. Eine Identifikation mit der Hauptfigur gelingt jedoch gut.
Nichts für ängstliche LeserInnen, eher für solche, die schaurige Abenteuer mit historischem Anklang mögen, etwa ab 15 Jahren geeignet.Rezensent: Kathrin Vogel
Personen: Tinti, Hannah
Tinti, Hannah:
Die linke Hand : Roman / Hannah Tinti. Dt. von Irene Rumler. - 1. Aufl. - München : Luchterhand, 2009. - 336 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-630-87165-3 geb. : EUR 19.95
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