Charmanter Querschnitt der Gesellschaft Frankreichs seit 1983 mit ihren liebenswürdigen und erschreckenden Seiten.
Rezension
Fünf junge Leute von Anfang zwanzig mit ganz unterschiedlichem sozialen und regionalen Hintergrund führt Anfang der 1980er Jahre ihre Begeisterung für Popmusik in Paris zusammen. "Wir sind aus solchem Stoff wie Träume sind". Dieses Zitat aus Shakespeares "Der Sturm" inspiriert sie zu einem beachtlichen Song, mit dem sie es wagen, sich bei Polydor zu bewerben. Aber eine Antwort bleibt aus und so zerstreut sich die Gruppe in alle Himmelsrichtungen. 30 Jahre später aber wird das Postamt in Alains Quartier modernisiert und unter den Schränken findet sich die Einladung der Plattenfirma zum Vorspiel. Wie wäre Alains und das Leben der Bandmitglieder wohl verlaufen, wenn sie den Brief rechtzeitig bekommen hätten? Alain macht sich auf die Suche nach den Freunden, weil er unbedingt das Demotape noch einmal hören möchte. Er trifft so u.a. den erfolgreichen Geschäftsmann, den ambitionierten Künstler, den rechtsradikalen Agitator. Sie alle stehen für ganz unterschiedliche Lebensentwürfe und Träume.
Für Leser*innen, die mit den Härten und Brüchen moderner Literatur vertraut sind, ein amüsanter Einblick in die Unwägbarkeiten und Eigenheiten des postmodernen Lebens in Paris.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Laurain, Antoine
Laurain, Antoine:
Die Melodie meines Lebens : Roman / Antoine Laurain. Dt. von Sina de Malafosse. - Hamburg : Atlantik, 2017. - 253 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-455-60052-0 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Lau - Buch