Ein Mord in Heidelberg. Als sich herausstellt, dass das Opfer ein Jude ist, entfaltet sich ein Gesellschaftspanorama.
Rezension
Am Ende des Buches geschieht ein Mord. Möglicherweise ist es derselbe, um den sich bereits das ganze Buch gedreht hat. Im Heidelberger Schloss wird die Leiche eines amerikanischen Touristen gefunden, der, wie sich herausstellt, Jude war. Alle sind aufgeregt, besonders der Chef der Tourimuszentrale und der Oberbürgermeister. Und nun beginnen Ermittlungen, aber mehr noch Gespräche in verschiedenen Heidelberger Milieus. Diese sind sehr kunstvoll komponiert, kurz, lakonisch und häufig eher wie eine Collage zusammengesetzt als zielführend wie genreüblich in einem Krimi. Der Autor ist bemüht, einen souveränen Abstand zu allen Klischees und politischer Korrektheiten einzuhalten. Es ist aber doch eigenartig, dass seine deutschen Hauptfiguren Trudhilde und Gertrud heißen. Vielleicht ist das Buch zu schmal, um die Tugenden eines amerikanischen Erzählers zu entfalten oder es ist ein Scherz für Eingeweihte, zu denen der Rezensent nicht gehört.
Ein Buch für Kenner Heidelbergs in den 70er Jahren, unheilbare Freunde des Ehebruchs und Liebhaber jüdischen Humors.Rezensent: Frank Hiddemann
Personen: Bloom, Steven Morawetz, Silvia
Bloom, Steven:
Die menschliche Schwäche : Roman / Steven Bloom. Dt. von Silvia Morawetz. - 1. Aufl. - Göttingen : Wallstein, 2011. - 192 S. ; 20 cm. -
ISBN 978-3-8353-0951-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher