Günther Bentele schließt mit diesem Band seine historischen Erzählungen "Augenblicke der Geschichte" ab.
Rezension
Was Bentele mit seinem "Mittelalter"-Band in Ansätzen erreicht hat (durch Geschichten Geschichte lebendig werden lassen), misslingt hier gründlich. Schon der Titel ist irreführend: Wer die deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts als "Moderne", also als Zeit eines Bruches mit Traditionen darstellen will, und das mit Weltkriegssoldaten im Schützengraben, Hindenburg und Adenauer auf dem Tielbild, hat sich viel vorgenommen. Eine Aufgabe, der Bentele in keiner Weise, weder sachlich noch erzählerisch, gewachsen ist. Die den Erzählungen vorangestellten Informationen liefern verkürzte und einseitige, meistens verwirrende fertige Deutungen zeitgeschichtlicher Ereignisse; die Erzählungen selbst sind in Darstellung und Stil, vor allem aber in der Wahl der Perspektive insbesondere bei den Katastrophen des 20. Jahrhunderts so fragwürdig, dass von diesem Buch nur abgeraten werden kann.
Für interessierte Jugendliche zur kritischen Auseinandersetzung bedingt geeignet. Keinesfalls ein Lehrbuch.Rezensent: Bärbel Haude
Personen: Bentele, Günther Spengler, Constanze
Bentele, Günther:
Die Moderne : Augenblicke der Geschichte / Günther Bentele. Ill. von Constanze Spengler. - 1. Aufl. - München : cbj, 2008. - 364 S.: Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-570-12916-6
Geschichte (einschl. Kulturgeschichte), Zeitgeschichte - Signatur: Jg - Bücher