Ein Afrikaner erzählt das Leben eines deutschen Missionars in Tanganjika vor dem Zweiten Weltkrieg.
Rezension
Der 1938 in Ostafrika geborene Sohn eines Missionars stellt aus der Perspektive des ehemaligen Gehilfen einen älteren Deutschen vor. Meist war er Missionar, aber er versuchte sich auch als Händler und Landwirt. Er protestierte gegen den Rassismus der meisten Weißen, der das gesamte Leben in der damaligen britischen Kolonie durchzog. Fast so arm wie viele Afrikaner operiert er etwa seine Tochter mit primitiven Mitteln. Er kümmert sich um seine gesundheitlich angeschlagene Frau, obwohl er selbst schwer krank ist und kurz nach seiner Rückkehr nach Deutschland stirbt.
Schulz zeichnet ein differenziertes Bild eines widersprüchlichen Menschen, der versucht in inhumanen Verhältnissen human zu bleiben. Es gelingt ihm ein Bild der kolonialen Gesellschaft, in der Afrikaner fast rechtlos sind und auch die Missionare oft wenig glaubwürdig sind.
Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Schulz, Hermann
Schulz, Hermann:
Die Nacht von Dar es Salaam : Roman / Hermann Schulz. - Frankfurt : Brandes & Apsel, 2014. - 194 S ; 21 cm
ISBN 978-3-95558-064-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher