Ein junges Paar aus der digitalen Kreativszene will in Berlin seine Vision von Freiheit und Authentizität leben.
Rezension
Berlin, Stadt der Freiheit und des Überflusses, eine Stadt, vibrierend in pulsierender Aufbruchstimmung, ist der Sehnsuchtsort der jungen, kreativen digitalen Freelancer Anna und Tom. Nach dem Studium verlassen sie ihre provinzielle italienische Heimatstadt auf der Suche nach dem perfektem Leben, makellos wie die Bilder in den sozialen Medien, in denen Tom und Anna sich teils aus beruflichem, teils privatem Interesse verlieren. Wirklich ankommen in Berlin werden Tom und Anna jedoch nicht; die besondere Geschichte Berlins und die Lebenswirklichkeit der Berliner bleiben den beiden, die sich in einer Blase junger Expats aus ganz Europa in Berlins angesagtesten Hotspots bewegen, fremd. Tom und Anna verkörpern die Verlorenheit der Digital- Native-Generation, in deren innerer Landschaft sich durch ihr Aufgehen in der imaginären Wirklichkeit des Internets zunehmende Leere ausbreitet angesichts der Diskrepanz zwischen den Perfektionen der Bilderwelt und der Unvollkommenheit ihrer Realität.
Ohne Dialoge, lakonisch- distanziert komprimiert der Wahlberliner Latronico in seinem schmalen, sehr authentischen Berlin-Roman die Befindlichkeit der Generation Z: Lesenswert!Rezensent: Christine Heymer
Personen: Latronico, Vincenzo Koskulll, Verena von
Latronico, Vincenzo:
Die Perfektionen : Roman / Vincenzo Latronico. Dt. von Verena von Koskull. - Berlin : Claassen, 2023. - 124 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-546-10069-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher