Eine Abenteuerreise zu seltsamen Inseln und Wesen, in der eine Zehnjährige zeigt, wie stark Kinder sein können.
Rezension
Wenn jemand verrückt ist, dann sind es die Tanten, jedenfalls in Kinderbüchern. In Verena Stössingers „Die Reise zu den Kugelinseln“ reist die zehnjährige Jonna mit ihrer Tante Ursula, einer Reporterin. Nur scheinbar gut vorbereitet erreichen sie die Kugelinseln, eine seltsam düstere Welt mit vermummten Bewohnern, deren Kinder auf Stelzen laufen und fremdenfeindlichen, bösartigen Schafen – ein Seitenhieb auf das Heimatland der Autorin, auf die Schweiz? Die besserwisserische, teils arrogante Tante erleidet Schiffbruch: Das Handy hat keinen Empfang, die Batterien sind leer, die Kleider klamm ob des trüben Wetters. Schlussendlich wird sie noch krank. Auf der anderen Seite emanzipiert sich das Mädchen: sie erringt Freundschaft in einer Sphäre des Misstrauens, pflegt die kranke Tante, findet innerlich Frieden mit ihrem Papa. Wen wundert‘s, dass ihr es dann auch noch durch einen Zufall gelingt, die griesgrämigen Höhenbewohner zu befrieden. Wunderbar tiefsinnig bebildert von Hannes Binder.
Vorlesestoff für die 2. bis 4. Klasse, am besten unter Einbeziehung der Bilder, für Kinder, die allein lesen, ab 8 J. geeignet.Rezensent: Volker Dettmar
Personen: Binder, Hannes Stössinger, Verena
Stössinger, Verena:
Die Reise zu den Kugelinseln / Verena Stössinger. Ill. von Hannes Binder. - Zürich : Bajazzo, 2010. - 112 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-905871-18-0
Signatur: Ju 1/2 - Bücher