Ein spannender und nachdenklicher Krimi auf dem Hintergrund der Situation im tschechisch-slowakischen Grenzgebiet.
Rezension
Die 1953 in der damaligen Tschechoslowakei geborene tschechisch-deutsche Autorin ist vor allem durch Kinder- und Jugendbücher bekannt geworden. Mit vielen Preisen (Ev. Buchpreis) wurde ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit gewürdigt. Diese bestätigt sie auch im angezeigten Thriller. In ihm schildert sie die Zustände im tschechisch-slowakischen Grenzgebiet, wo sich ehrbare Bürger als korrupt erweisen, bereit, unliebsame Zeitgenossen brutal zu beseitigen. Sie entlarvt die fragwürdigen Praktiken der Nachrichten- und Geheimdienste. Die im Titel genannten „Residenturen“ sind Stützpunkte dieser Dienste im Ausland. Aus diesem Geflecht entwickelt die Autorin einen spannenden Handlungsstrang (mit einigen Längen) Dabei verfällt sie nicht dem üblichen Krimi-Schema von Täter und Opfer, zwingt vielmehr dazu, darüber nachzudenken, in wie weit nicht jeder gute und böse Anteile hat.
Bei entsprechendem Bedarf für Gemeindebüchereien zu empfehlen.Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Procházková, Iva Kraetsch, Mirko
Procházková, Iva:
Die Residentur : Thriller / Iva Procházková. Dt. von Mirko Kraetsch. - Wien : Braumüller, 2020. - 573 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-99200-273-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher