Vom 1. Band „Sie nannten sie Wolfskinder“ unabhängig zu lesende Fortsetzung über das Schicksal von Kriegskindern.
Rezension
Wolfskinder wurden Kinder genannt, die nach dem 2. Weltkrieg elternlos zurückblieben und sich zu einer Gruppe zusammenschlossen. Durch viele Rückblicke auf Band 1 erfährt der Leser von den harten Zeiten, die acht Kinder durchgemacht haben. Jetzt ist es fünf von ihnen vergönnt nach Amerika auszuwandern. Doch die engagierten Adoptiveltern sind bald überfordert. Die entwurzelten Kinder leiden unter seelischen Verwundungen und haben große Schwierigkeiten sich einzugewöhnen. Der Kontrast zwischen dem Überlebenskampf im kriegsversehrten armen Osteuropa und dem Luxus der Neuen Welt, dem Leben in einer Penthauswohnung, ist übergroß. Erst der Umzug aufs Land mit Kauf einer Farm hilft den Kindern. - Das Farmerleben wird von der Autorin sehr idyllisch beschrieben. Ihre Sprache wirkt zuweilen etwas gutgemeint und althergebracht, wie auch das Cover des Buches. Dennoch ist die Handlung gut erzählt und liest sich flüssig.
Die Geschichte kann heute den Blick auf Einwandererkinder in der Schulklasse schärfen, sensibilisieren. Und sie regt an, dass Fremde als etwas Besonderes zu sehen.Rezensent: Judith Richter
Personen: Keyserlingk, Linde von
Keyserlingk, Linde von:
Die Rettung der Wolfskinder / Linde von Keyserlingk. - Freiburg : Kerle, 2010. - 352 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-451-70758-2
Signatur: Ju 2/2 - Bücher