Die im 13. Jhd. gegründete Pariser Universität kämpft um die Freiheit der Wissenschaft von Kirche und Staat.
Rezension
Die beiden Freunde Robert und Paul wachsen in dem abgelegenen Örtchen Sorbon auf, arm aber wißbegierig, intelligent und fleißig. Robert von ernsterer Natur, Paul eher wagemutig und leichtsinnig. Sie lernen bei dem örtlichen Pater Latein und schaffen so den Sprung nach Paris. Paul gibt sein Studium bald auf, gründet eine Kopistenschreibstube, heiratet und wird reich. Robert dagegen hat ernstere Ziele. Er möchte nach dem Theologiestudium Magister werden und an der Universität lehren. Ein studentischer Karnevalsulk bringt Robert und andere Studenten in Gefahr. Der Verdacht auf eine die Obrigkeit verspottende und gefährdende Revolte führt zu Verhaftungen. Blanka von Kastilien, die für den minderjährigen Ludwig IX die Regierung führt, greift durch. Einige Professoren sehen die universitäre Freiheit in Gefahr und treten in den Streik. An dieser Stelle verschränken sich historische Genauigkeit und fiktive Handlungsebene. Doch die epochal wirkende universitäre Freiheit setzt sich durch.
Ein elegant geschriebenes Buch, das die entscheidende Auseinandersetzung zwischen staatlicher Autorität und wissenschaftlicher Autonomie darstellt, die Europa prägt.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Prange, Peter
Prange, Peter:
Die Rose der Welt : Roman / Peter Prange. - Frankfurt : Scherz, 2016. - 501 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-651-02264-5 geb. : EUR 19.99
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