16-jähriger Jugendlicher gerät in eine rechtsradikale Gruppe.
Rezension
Vater arbeitslos, Mutter hilflos, Marvin, 16 Jahre alt, perspektivlos. Marvin hat viele Fragen an das Leben und findet in der Familie und in der Schule keine Antworten. So ist er empfänglich für die einfachen und scheinbar eindeutigen Wahrheiten, die Sascha, Anführer einer rechten Gruppierung, vertritt. Marvin ist stolz, zur "Rotte" gehören zu dürfen, und findet mehr und mehr Gefallen an den brutalen Attacken, die gegen alles und jeden, das oder der nicht "deutsch" ist, geführt werden. Hass und Gewalt scheinen der richtige Weg zu sein. - Die Empfänglichkeit Marvins für das rechte Gedankengut sowie dessen innere Logik und Dynamik werden vom Autor eindrücklich und überzeugend dargestellt. Leider engen der dramatische Schluss und die Informantentätigkeit Saschas das Buch am Ende zu sehr auf die Frage des "Verrats" ein; viele andere Fragen bleiben offen.
Lesenswert für Jugendliche (insbesondere männliche), die sich mit Rechtsradikalismus auseinandersetzen wollen. Sehr geeignet für die Behandlung dieses Themas im Unterricht.Rezensent: Anne Rank
Personen: Theisen, Manfred
Theisen, Manfred:
Die Rotte / Manfred Theisen. - 1. Aufl. - München : cbt, 2008. - 221 S. ; 19 cm. - (cbt ; 30458)
ISBN 978-3-570-30458-7 kt. : EUR 6.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch