Spurensuche nach dem Vater, dem libyschen Widerstandskämpfer Jaballa Matar, der entführt und in den Folterkellern Gaddafis verschwunden ist.
Rezension
Der arabische Frühling und der Sturz des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi machen es nach 33 Jahren im Exil im Jahr 2012 möglich: Hisham Matar kehrt zurück an die Schauplätze seiner Kindheit, nach Libyen. Sein Vater Jaballa war dort während des Gaddafi-Regimes einer der bekanntesten Oppositionellen. 1979 muss seine Familie fliehen, zunächst nach Kenia, dann nach Ägypten. von wo aus sein Vater 1990 vom Geheimdienst in das berüchtigte Abu Salim-Gefängnis bei Tripolis verschleppt wird. Nur drei kurze Lebenszeichen kann der Vater aus dem Gefängnis in all den Jahren seiner Familie schicken. Sein Sohn Hisham geht in der Zwischenzeit auf eine Privatschule in England und muss eine falsche Identität annehmen. In seinem dritten, mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten Buch folgt Hisham Matar den Spuren seines Vaters. Es ist ein literarischer Essay über Familie, Verlust und Trauer, über das Leben in einer Diktatur und im Exil. Matar verknüpft dabei seine Erinnerung mit der Erzählung von der Rückkehr vor rund sieben Jahren.
Gerne empfohlen für alle am Zeitgeschehen und den Umwälzungen im arabischen Raum Interessierten.Rezensent: Dagmar Paffenholz
Personen: Matar, Hisham Löcher-Lawrence, Werner
Matar, Hisham:
Die Rückkehr : Auf der Suche nach meinem verlorenen Vater / Hisham Matar. Dt. von Werner Löcher-Lawrence. - München : Luchterhand, 2017. - 286 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-630-87422-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher