Tschangschu im Jahre 1928. Die alten Strukturen in China sind in Auflösung begriffen. Für Lydia und ihren revolutionären Freund ist das eine gefährliche Welt.
Rezension
Die russische Emigrantin Valentina lebt mit ihrer 16-jährigen Tochter in der internationalen Siedlung einer Stadt in Nordchina. Ihre schwierigen Lebensumstände versucht sie mit Hilfe des Alkohols zu vergessen. Das Verhältnis zwischen Europäern und Chinesen ist angespannt. Es herrscht Korruption. Im Mittelpunkt des Romans steht die Tochter. Lydia lehnt sich gegen Konventionen auf, durchstreift die Viertel wie eine furchtlose junge Füchsin, eine Anspielung auf ihre roten Haare, und lernt dabei einen jungen chinesischen Revolutionär kennen. Trotz aller Gegensätzlichkeiten – der Originaltitel lautet „Wind and fire“ und ist passender als der der deutschen Übersetzung – entwickelt sich zwischen beiden eine Liebesbeziehung. Erzählt wird die Geschichte von zwei weiteren Beziehungen, die zwischen Valentina und einem Engländer und die zwischen einem Lehrer und einer Chinesin. Die Handlung hat neben den ungewöhnlichen Charakteren Kolorit und Dramatik, die sich aus dem Zusammentreffen der Kulturen und den gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen zu Beginn des vorigen Jahrhunderts ergeben.
Wer spannend unterhalten werden möchte, über Klischees auch mal hinweg lesen kann, dem sei dieser voluminöse „pageturner“ empfohlen.Rezensent: Ursula Führer
Personen: Furnivall, Kate Schmitz, Werner
Furnivall, Kate:
Die russische Konkubine : Roman / Kate Furnivall. Dt. von Werner Schmitz. - 1. Aufl. - München : Page & Turner, 2006. - 635 S.; 22 cm. -
ISBN 3-442-20312-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher