Matti ist von seiner jungen Geliebten, die ihn vor Jahren verließ, besessen. Damit vergiftet er nicht nur sein Leben, sondern auch seine Ehe.
Rezension
Bis vor kurzer Zeit besetzte seine kindliche Geliebte Alona Mattis Gedankenwelt, jetzt leidet er an einem unheilbaren Hirntumor. Seine Frau Mira, die ihn aufopferungsvoll pflegt, hofft, dass die beiden Söhne eine Heilung bewirken und fühlt sich doch immer als zweite Wahl. Sie hasst die unsichtbare Dritte in ihrer Ehe – bis sie ihr gegenübersteht. Alona kommt ins Krankenhaus, in dem Matti seine letzten Stunden verdämmert, sie hat noch eine Rechnung offen. Die beiden Frauen nähern sich in der freundlich – distanzierten Krankenhausathmosphäre einander zögernd, die Erinnerungen an den Sterbenden verbinden, bis Mira die junge Frau ermuntert, Abschied von einem Teil ihrer beider Leben zu nehmen. - Die Autorin versteht es, die Gefühle beider Frauen verständlich zu machen, sie stellt die Gedanken beider nebeneinander – durch unterschiedliche Schriften gekennzeichnet.
Beharrlich lässt die Autorin Alona durch den Ehealltag Mattis und seiner Frau Mira geistern und ihn durch ihre Allgegenwart vergiften. Der in Stil und Diktion wirklich hervorragende, gut zu lesende Roman kann breit empfohlen werden.Rezensent: Ulrike Müller-Hückstädt
Personen: Hedaya, Yael Melcer, Ruth
Hedaya, Yael:
Die Sache mit dem Glück : Erzählung / Yael Hedaya. Dt. von Ruth Melcer. - Zürich : Diogenes, 2006. - 158 S.; 21 cm. -
ISBN 3-257-06547-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher