Die Suche mit und nach der Angst - literarisch, wissenschaftlich, historisch, gesellschaftskritisch.
Rezension
Das Buch beginnt zunächst als Roman: Der Autor, geplagt von ausgeprägten Ängsten, wird von seiner Freundin verlassen. Diese attestiert ihm, dass er „zu viel Angst vor dem Leben" habe. Auf einer Reise der Selbstbetrachtung und -überprüfung versucht er, der Herkunft seiner Angststörung auf den Grund zu gehen. Es folgt ein autobiografischer Tieftauchgang in die Kindheit und Familienhistorie des Autors. Woher kommt die Angst und welche Formen kann sie annehmen? Wie wird diese in verschiedenen Kontexten definiert? Und kommt sie immer allein?
Das Resultat: Ein bunter Mix aus autobiografischem Tieftauchgang, wissenschaftlichem Crashkurs (Psychologie, Medizin, Soziologie), einem Ritt durch die Historie und aktueller gesellschaftskritischer Debatte. Dabei wird das ungeschönte Sezieren der eigenen Ängste klug literarisch eingekleidet und die erzählerische Form schwingt facettenreich zwischen Roman, Biografie und Sachbuch.
Ein wichtiger Beitrag zur gesellschaftlichen Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen.
Rezensent: Lena Danneberg
Personen: Heerma van Voss, Daan Seferens, Gregor
Heerma van Voss, Daan:
Die Sache mit der Angst : Und wie ich lernte, damit zu leben / Daan Heerma van Voss. Dt. von Gregor Seferens. - Zürich : Diogenes, 2023. - 428 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-257-07230-3
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd - Bücher