Eine Insel für die Trauernden.
Rezension
Danny läuft weg von zu Hause, weil er das Fenster des alten Grundy eingeworfen hat. Dahinter steckt allerdings viel mehr: Seit Dannys Zwillingsbruder Finn gestorben ist, bricht die Familie auseinander. Der Vater ist damit beschäftigt, alles zu zählen, die Mutter schreibt sich Merkzettel, wie sich eine gute Mutter zu verhalten habe, und Dannys gehörlose kleine Schwester Angela nimmt ständig die anderen in den Arm, weil sie sie trösten will. Es wird nicht mehr viel gesprochen, und wenn sie für kurze Zeit in ihr normales Leben zurückfinden, haben sie ein schlechtes Gewissen. Vor all dem und besonders vor seinen eigenen Schuldgefühlen läuft Danny fort. Er kommt auf einer einsamen Insel an. Dort begegnet er Nulty, einem ehemaligen Kunstlehrer, dessen Frau und Sohn ertrunken sind und der seit zehn Jahren an einem riesigen Otter malt. Auf der Insel kommt Danny zur Ruhe, er kann über den Tod seines Bruders sprechen
Der Autor findet beeindruckende Bilder für die Trauerarbeit eines zehnjährigen Jungen. Trotz der gewichtigen Thematik wirkt die Geschichte nie erdrückend, sondern hat auch satirische und humorvolle Züge. Ab 9 J.Rezensent: Stephanie Jentgens
Personen: Kelly, Tom Herzke, Ingo
Kelly, Tom:
Die Sache mit Finn / Tom Kelly. Dt. von Ingo Herzke. - 1. Aufl. - Hamburg : Carlsen, 2007. - 222 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-551-55499-4
Signatur: Ju 2/2 - Bücher