Eine große Familiengeschichte mit Drama und viel Zeit- und Lokalkolorit.
Rezension
Im Mittelpunkt dieser interessanten, emotionalen Geschichte stehen zwei junge Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können, die aber die Liebe zur Musik verbindet. Leo ist ein junger Mann, der unter den Nachwirkungen seines Fronteinsatzes leidet. „Überlebende. Außen und innen Beschädigte. Die den Krieg zwar gewonnen, ihren Frieden aber verloren haben“. Solche Sätze gehen unter die Haut und beschreiben mit eindringlichen Worten, was der Krieg mit so vielen gemacht hat. Gioia passt so gar nicht in ihre Familie, die sich durch Egoismus und Macht auszeichnet. Sie soll heiraten, um den Frieden zwischen zwei Familien zu sichern und das Blutvergießen zu beenden. Doch dann begegnet sie Leo. Grit Landau stellt jedem Kapitel ihres beeindruckenden Romans, der viele sardische und italienische Redewendungen enthält, einen Einblick in die sardische Mythologie voran. Mal wird ein Fabelwesen beschrieben, oder es sind Geschichten, die sich mit dem Aberglauben der Sarden beschäftigen.
Eine fesselnde Geschichte einer brillanten Erzählerin für alle, die beim Lesen tief eintauchen möchten. Und am Ende seufzen können. Perfekt recherchiert und durchaus nicht nur für Frauen.Rezensent: Andrea Zimmermann
Personen: Landau, Grit
Landau, Grit:
Die sardische Hochzeit : Roman / Grit Landau. - München : Droemer, 2020. - 381 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-426-28227-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher