Die Tatarin Rosalinda lenkt mit fester Hand und ohne Rücksicht auf Verluste die Geschicke ihrer Familie.

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Rezension

Vorgeblich zum Besten von Ehemann Kalganow und Tochter Sulfia entscheidet und handelt Rosalinda, vor Manipulationen nicht zurückschreckend. Sie vertraut keinem Urteil als dem eigenen und sieht die Welt durch eine Brille, die alles klar kategorisiert hinsichtlich der Nützlichkeit für sie selbst. Nehmen die Dinge nicht den gewünschten Verlauf, korrigiert sie die Wahrnehmung und stürmt weiter voran. Diese Rosalinda erzählt uns hier ihre Geschichte; eine Geschichte, die unerträglich wäre, wenn eine andere handelnde Person sie erzählte. Wir erfahren von ungewollter Schwangerschaft und misslungener Abtreibung, von scheiternden Ehen, von einem Selbstmordversuch, von einer Enkelin, die als Druckmittel eingesetzt wird. Rosalinda redet sich alle tragischen Ereignisse immer wieder schön. Sprecherin Sophie Rois verkörpert diese wenig liebenswerte Protagonistin so, dass man ihrer Logik zu folgen bereit ist, ihre grausamen, teilweise menschenverachtenden Handlungsweisen als unumgänglich hinnimmt.

Die Erzählperspektive verleiht der tragischen Familiengeschichte eine gewisse Komik. Das Hörbuch setzt beim Zuhörer aber einen entsprechenden (schwarzen) Humor voraus.

Rezensent: Birgit Schönfeld

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Personen: Bronsky, Alina

Schlagwörter: Humor Familie Frauen Selbstbetrug