Meisterlich verwebt Sarit Yishai-Levi das Schicksal vierer Generationen der sephardischen Familie Ermoza mit den bewegtesten Jahrzehnten israelischer Geschichte.
Rezension
Die sephardischen jüdischen Familien und ihre Kultur, erst recht ihre Geschichte in Jerusalem, die lange vor dem 20.Jahrhundert beginnt, ist uns nahezu unbekannt. Hier mit diesem wunderbaren Werk wird sie lebendig. Es liest sich wie ein Rausch, geht runter und unter die Haut, rührt zu Tränen und bringt zum Lachen, wirbelt die Leserin so durcheinander, dass sie besser nicht gleich wieder ins Auto steigen und sich ans Steuer setzen sollte. Familie Ermoza mit ihren schönen Frauen Rosa, Luna und Gabriela erlebt in Jerusalem nicht nur privates Glück und tiefes Unglück, auch wirtschaftlich geht es mit dem Delikatessengeschäft Rafael Ermoza & Söhne auf und ab und letztendlich spielen die historischen Ereignisse ein große Rolle in ihrem Leben. Besonders tragisch fühlt es sich an, dass es immer wieder zu unglücklichen Ehen kommt, besonders oft müssen Frauen Männer heiraten, die sie zwar lieben, von denen sie aber nicht wiedergeliebt werden. Es scheint ein Fluch über der Familie zu liegen. Das mag jetzt kitschig klingen, ist aber unaufgeregt erzählt und stets treffend im Zeitgeist angesiedelt.
Eine wunderbare Sommerlektüre! Für Gruppen mit Interesse an Familiengeschichten, an jüdischem Leben und an der Geschichte Israels.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Yishai-Levi, Sarit
Yishai-Levi, Sarit:
Die Schönheitskönigin von Jerusalem : Roman / Sarit Yishai-Levi. Dt. von Ruth Achlama. - Berlin : Aufbau, 2016. - 617 S. ; 22 cm. - Aus d. Hebr.
ISBN 978-3-351-03631-7 geb. : EUR 22.95
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