Eine Einführung in die Evolutionslehre, zugleich Streitschrift gegen die Schöpfung mit fundamentalistischen Zügen.
Rezension
Richard Dawkins ist ein braver Naturwissenschaftler, der seinen Lesern mit Engelsgeduld und Augen zwinkerndem Humor die Evolutionslehre erklärt. Auf der Grundlage einer breiten Bildung liest und vergleicht er Menschenschädel, studiert die Fortpflanzungsgewohnheiten kleiner Fische und beschreibt elegante Versuchsanordungen mit hungrigen Bakterien. Für den Gedanken der Schöpfung hat er allerdings nichts übrig. Er vergleicht die amerikanischen Kreationisten mit Holocaust-Leugnern und fordert von allen Geistlichen, sie müssten bei jeder Predigt dazu sagen, dass es Adam und Eva niemals gegeben habe. Es ist schwer zu verstehen, wie ein gebildeter Mensch sein Verständnis von Schöpfung auf dem primitivsten Level erheben und gegen dieses Zerrbild unaufhörlich anrennen kann. Warum setzt er sich nicht mit der Schöpfungstheologie auf angemessenem zeitgenössischen Niveau auseinander? Gewiss führt er einen Streit mit Gegnern, die seiner nicht würdig sind. Aber warum wählt er sich nicht stärkere?
Einige zuspitzende Formulierungen aus diesem Buch eignen sich hervorragend für den Religions- oder Konfirmandenunterricht, um eine Diskussion anzuregen.Rezensent: Frank Hiddemann
Personen: Dawkins, Richard Vogel, Sebastian
Dawkins, Richard:
Die Schöpfungslüge : Warum Darwin recht hat / Richard Dawkins. Dt. von Sebastian Vogel. - Berlin : Ullstein, 2010. - 527 S. : Ill. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-550-08765-3
Naturwissenschaftliche Anthropologie (Menschenkunde) - Signatur: Nl - Bücher