"Franzosen und Algerier waren nie verfeindet, sie haben sich eher den Rücken zugewandt [in] paradoxer Liebe".
Rezension
Erst als im Jahr 2000 für Mohammed Moulessehoul, bisher 35 Jahre Offizier der algerischen Armee, der Gang ins französische Exil unausweichlich wurde, erfuhr die (literarische) Welt, dass er jahrelang seine überwiegend politisch-kritischen Krimis unter dem Namen seiner Frau Yasmina Khadra veröffentlichte. In Frankreich wechselte er zwar nicht das Pseudonym; wohl aber das Genre und legte einen großen, versöhnlichen Roman über die Geschichte Algeriens von 1930 bis zur Unabhängigkeit des Landes vor. Eine Familiensaga, ein Entwicklungsroman, eine Liebesgeschichte, ein historisch-politischer Roman des magischen Realismus; an Garcìa Màrquez „Die Liebe in den Zeiten der Cholera" erinnernd. - Der wunderbare Matthias Brandt las ihn und man mag, man kann sich, die CDs einmal gehört, keinen anderen mehr vorstellen, der es ebenso so durchscheinend, so eindringlich, doch ruhig, so fest, so besonders und so nuanchenreich könnte. Es gibt viele gute Sprecher und Vorleser; hier erlebt man eine Kategorie darüber.
Ein Bestseller für jede Bücherei; das Hörbuch im Besonderen ein Glücksfall an Übereinstimmung von literarischer Qualität und kongenialen Erzählens.Rezensent: Jana Heinig
Personen: Brandt, Matthias Khadra, Yasmina
Khadra, Yasmina:
Die Schuld des Tages an die Nacht : Gekürzte Lesung / Yasmina Khadra. Gelesen von Matthias Brandt. - Hamburg : Hörbuch Hamburg, 2010. - 6 CDs ; 476 Min.
ISBN 978-3-89903-688-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher