Ein Krimi, der in der säkularen Welt des gegenwärtigen Israel angesiedelt ist. Spannend und interessant. Gute Unterhaltung.
Rezension
Der Kommissar ist, wie literarische Kommissare oft sind: unsicher und doch zielstrebig, sich selbst im Weg und trotzdem liebenswert, Raucher, der sich gerade das Rauchen abgewöhnt und doch wieder damit anfängt, Liebhaber, der der Liebe nicht traut und sich nach Gesellschaft sehnt und doch am liebsten allein ein Sandwich herunterschlingt... Avi ist das alles. Und der Mord, in dem er ermittelt und in seiner Karriere zum ersten Mal die Verantwortung allein trägt, ist heikel, weil die Polizei offenbar hineinverwickelt ist und die Person, die im skandinavischen Krimi die karrieregeile Staatsanwältin ist, die gibt es hier auch (heißt nur anders) und mischt sich in die Ermittlungen ein, um das Image der Polizei nicht zu beschädigen. Avi bleibt dran. Die Leserin auch, denn Mishani ist nicht nur Professor für Kriminalliteratur, er beherrscht die Tricks des Genres: Perspektivwechsel, Kinder mit großen Augen, schöne Frauen und Missverständnisse. Und dabei läuft auch noch der Countdown...
Für eine Kriminacht in der Kirche, vereint zeitgenössische israelische Literatur aller Spektren.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Mishani, Dror Lemke, Markus
Mishani, Dror:
Die schwere Hand : Avi Avraham ermittelt. Roman / Dror Mishani. Dt. von Markus Lemke. - Wien : Zsolnay, 2018. - 286 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-552-05884-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher